Anlage aus dem Winterschlaf holen.
Nach einer Winterpause wächst zwischen den Gleisen so allerhand. Astwerk und einige Blätter vom Vorjahr finden sich auch noch überall. Stellseile sind lose, Weichenzungen klemmen, Gleise sind verwunden. Gute und auf die Bahn bezogene Vorsätze für das neue Jahr gibt es zusätzlich auch immer. Einer davon: beizeiten mit den Arbeiten zu beginnen. Denn am neuen Anheizstand muss noch Schotter auf den Boden und vieles Mehr. Also vielleicht schon Anfang März oder noch eher starten. Doch der Regen fiel seit Januar stetig und zum Teil ergiebig auf die Anlage. Entsprechend feuchtfröhlich war es draußen. Die Neigung an der Bahn zu arbeiten somit nicht vorhanden.
Aber Ende März verfingen diese Ausreden nicht mehr. Es wurde Zeit! Gelegentlich ließ der Regen nun auch nach und die Regenpausen wurden intensiv genutzt. Zum Beispiel beim Nachschottern und Richten der Gleise. Mehrere Freiwillige opferten gleich einen ganzen Samstag für diese Tätigkeiten. Will auch jetzt nicht jeden Handgriff erläutern. Doch die Überraschung des Frühlings war in der Grube des Anheizstandes zu finden...
Beim Betreten des Areals wackelte der Boden. Aber nicht weil ich so gestampft hätte wie ein Ochse beim Auftreten. Alles wackelte, weil der Boden vollkommen durchnässt war und der lehmige Boden sich in einen Wackelpudding verwandelt hatte. Nur oberflächlich lief das Wasser ab, aber in der Tiefe blieb es stehen. So wurde die Idee eines Brunnens ins Auge gefasst und umgesetzt. Ein Sammelschacht musste her. Dazu noch hier und da ein paar Drainagerohre vergraben und in Richtung Schacht führen.
Jetzt hatte ich an eine Art Minimallösung gedacht und damit begonnen diese in die Tat umzusetzen. Ein gewisser Herr A. P. aus E. rückte an (eigentlich für eine Probefahrt) und befand meine Bemühungen als... Verzeihung, er hat tatsächlich für den Arsch gesagt. Doch er hat nicht nur gemeckert, sondern gleich ein Konzept ersonnen. Dieses wurde dann, trotz meiner Bemühungen es doch noch zu verhindern, an zwei Wochenenden in die Tat umgesetzt.
Allerdings war Eile geboten. Beinahe hätte ich den Kollegen am Boden mit eingeschottert....
Sein Einsatz war bemerkenswert. Weder Dreck noch Regen hielten ihn von der Wühlerei zurück. Sogar bäuchlings robbte er durch die Matsche um im herrlich nach Haarshampoo riechenden Sammelschacht (Insiderwitz...) irgendetwas zu befestigen...
Rasenpflege am Rande der Grube. Es wurde ordentliche Arbeit abgeliefert! Sogar die Sägespäne wurden wieder aufgenommen. Jedenfalls war es aufgrund der Zeitnot ein harter Einsatz. Und ohne die professionelle Hilfe aus Essen bei Material, Bier und körperlichem Einsatz wäre der Anheizstand wahrscheinlich nicht am 1. Mai betriebsbereit gewesen.
Allen an den Rüstaktionen für die Bahnanlage beteilgten Menschen sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt!
Die Drei oben waren ganz schön groggy am Ende des Tages...